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44. Medaille aus der Serie „Geschnitzte Fassböden“ | Striezelflechten zu Allerheiligen

„S’Allerheiligen-Striezl-Flechten“ ist in Hohenruppersdorf ein alter, überlieferter
Burschenbrauch, der sich bis heute erhalten hat. War es ursprünglich eine Botschaft
von Burschen im Rekrutenalter an Mädchen, so dient es mittlerweile der Pflege und
Erhaltung der ländlichen Jugendkultur.

Dabei werden jährlich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November
meterlange Zöpfe bzw. Girlanden aus Stroh und „Allerheiligenblumen“ (hauptsächlich
Chrysanthemen) zu Striezel geflochten, welche frühmorgens an disponierten Stellen
quer über die Straßen gespannt werden.

Die Blumen hierfür werden traditionellerweise im Vorfeld im Rahmen einer Nacht-und
Nebel-Aktion aus örtlichen (Vor-)Gärten entwendet. Heutzutage werden diese für den
bestimmten Zweck allerdings häufig bereitwillig seitens der Bevölkerung zur
Verfügung gestellt.

Die Mitte des jeweiligen Striezels ziert ein kunstvoll bemaltes Holzherz, welches auf
der einen Seite mit einer Jahreszahl und auf der zweiten Seite mit einem – oft
weinseligen – Spruch versehen ist. Dieses war bzw. ist häufig Ziel nächtlicher
„Raubzüge“, weshalb es manchmal bis zum darauffolgenden Kirchgang bewacht
werden muss.

Das Motiv des heurigen 44. Hohenruppersdorfer Leopoldiwandertages – siehe
Medaille – enthält unter anderem auch eine Skizze des Wappens der
Marktgemeinde, welches 2021 im Rahmen einer Feier rund um die 1.000-jährige
Geschichte des Weinortes offiziell verliehen wurde. Im Original handelt es sich
hierbei um eine so genannte grüne Doppellilie mit goldenem Querband.

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